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GEKÜRZTES VORWORT


Die vorliegende Gitarrenschule ist als Lehrwerk sowohl für Einzel­ als auch Gruppenunterricht gedacht. Durch die mögliche Kontrolle und den Vergleich des eigenen Spiels mit den Spielstücken der CD eignet sie sich - mit Einschränkungen - auch für den Selbstunterricht.
Das Buch basiert auf einer langjährigen Unterrichtstätigkeit an Musikschulen, an verschiedenen Musikhochschulen und unzähligen Kursen im In­ und Ausland.
Ich habe versucht, eine Haupteigenschaft der Gitarre ­ die Gitarre als Harmonieinstrument (Akkordinstrument) - herauszustellen. Das Zusammenklingen der Töne soll von vornherein beim Melodiespiel und später beim Solospiel (Melodiespiel mit Begleitung von Bässen und Harmonien) berücksichtigt werden. Mit anderen Worten: Von Anfang an dürfen (und müssen teilweise) Töne ineinanderklingen. Die zweifellos notwendige Dämpftechnik wurde anfangs bewußt zurückgestellt, um den Schüler nicht zu überfordern. Die Liedbegleitung einschließlich des "Akkorde schrammens" wird nicht als notwendiges Übel in Kauf genommen, sondern so früh wie möglich zu einem integralen, wichtigen Bestandteil des Gitarrelernens. Ausführlich und umfassend werden u. a. behandelt: Probleme und Möglichkeiten der verschiedenen Gitarrenhaltungen, die Grundlagentechniken der linken und rechten Hand, Liedbegleitung (Schlagtechniken einbezogen) auf den verschiedenen Lernstufen mit einer Einführung in die Harmonielehre etc.. Das Ganze wird begleitet von Spielstücken, Songs, Popsongs und Übungen aus verschiedenen Stilrichtungen.
Für Schüler ohne Notenvorkenntnisse ist der Einstieg durch Buchstaben für die leeren Saiten leicht gemacht. Der Schritt zum Notenlesen ist so einfach wie möglich gehalten, für jeden nachvollziehbar und sehr schnell erlernbar. Nur Mut! Noten beißen nicht!
Die erklärenden Texte zu den einzelnen Spielvorgängen werden von zahlreichen Fotos und Griffbildern begleitet und sind möglichst einfach und klar verfaßt. An einigen Stellen können weder Sprache noch Fotos den Bewegungsvorgang ausreichend beschreiben. Ein Vormachen durch einen Lehrer oder gitarrespielenden Menschen und das Zuhören, wie es "richtig" klingen sollte, ist hier unerläßlich. Daher ist beim Selbstunterricht Vorsicht geboten: Auch das beste Lehrbuch kann den kreativen, mitdenkenden Gitarrenlehrer nie ersetzen! Dies gilt insbesondere für den blutigen Anfänger, der sich ­ wenn er schon nicht die Möglichkeit hat, regelmäßigen Unterricht zu nehmen ­ alle paar Wochen ein paar Tips und Anregungen bei einem Fachmann (Gitarrenlehrer, fortgeschrittener Gitarrist etc.) holen sollte. Private und städtische Musikschulen allerorts geben hierüber gerne Auskunft.
Die unaufhörliche Weiterentwicklung der Gitarrentechnik sowie des musikalischen Ausdrucks auf unserem Instrument in den letzten Jahren haben auch Veränderungen der Methodik und Didaktik mit sich gebracht. Ich habe versucht, diesen Tendenzen gerecht zu werden. In dem Zusammenhang werden sicher einige die Apoyandotechnik vermissen. Nun, sie kommt bestimmt, wenn auch erst im Ergänzungsband. Schöne Töne und sicheres Spiel sind für Anfänger auch im Tirando möglich: Die Praxis hat dies längst bewiesen!
Der Lernstoff wird dem Anfänger in sehr kleinen "Häppchen" vermittelt. Das einmal Eingeführte wird in vielfacher Form und in zahlreichen Übungen wiederholt. Dabei habe ich versucht, die Problemgestaltung möglichst eindimensional zu halten, damit das neu Gelernte gefestigt werden kann.
Nach dem Durcharbeiten des Buchs (zwei bis vier Jahre, je nach Lerntempo) können auf der Basis dieser Methode Techniken aller gebräuchlichen Gitarrenstilrichtungen weiterentwickelt werden.